Der Brenner Basistunnel

Die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt

Der Brenner Basistunnel ist ein Eisenbahntunnel, welcher von Innsbruck bis nach Franzensfeste führt. Gemeinsam mit der bereits bestehenden Umfahrung Innsbruck erreicht er eine Länge von 64 km. Somit entsteht unter dem Brennerpass die derzeit längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt. Ohne den Umfahrungstunnel Innsbruck, das heißt vom Portal Innsbruck bis zum Portal Franzensfeste, hat der Tunnel eine Länge von 55 Kilometern.

Er besteht aus einem Erkundungsstollen, zwei Haupttunnelröhren und vier seitlichen Zufahrtstunnel. Diese sind auf österreichischem Projektgebiet in Ampass, im Ahrental und in Wolf bei Steinach am Brenner, in Italien bei Mauls. Die vier Zufahrtstunnel verbinden die Oberfläche mit den Tunnelröhren. In der Bauphase dienen sie logistischen Zwecken.

In 25 Minuten durch die Alpen

Im Personenverkehr verkürzt die neue Strecke die Fahrzeit deutlich. Reisezüge können den Tunnel mit über 200 km/h durchfahren. Durch den Wegfall von Höhenunterschieden können mehr, längere und schwerere Güterzüge die Strecke passieren. Diese benötigen auf der Flachbahn weniger Energie als auf der Bestandstrecke und sind aufgrund der kürzeren Streckenführung schneller an ihrem Bestimmungsort. Für den Reiseverkehr bedeutet der Brenner Basistunnel, dass man in Zukunft die Strecke von Innsbruck nach Franzensfeste in nur 25 Minuten zurücklegt. Heute braucht man dafür 80 Minuten.

Durch die Gesteine des Brennermassivs

Die geologischen und hydrogeologischen Gegebenheiten bestimmen maßgeblich, ob und wo ein Tunnel gebaut werden kann. Um die geeignete Streckenführung für den Brenner Basistunnel festlegen zu können, wurden an verschiedenen Stellen über das Projektgebiet verteilt über 35.000 Meter an Probebohrungen, teilweise bis auf Tunnelniveau, durchgeführt. Zusätzlich entnahm man Gesteinsproben und untersuchte diese im Labor. Trotz des Einsatzes moderner Techniken lassen sich die geologischen Verhältnisse im Inneren des Gebirges nicht genau vorhersagen. Daher wird beim Projekt Brenner Basistunnel ein durchgehender Erkundungsstollen ausgebrochen um genauere Informationen über die Beschaffenheit des Gesteins entlang der Strecke zu erhalten. So kann der Vortrieb technisch und wirtschaftlich optimiert werden.
Auf dem Weg von Innsbruck nach Franzensfeste durchquert der Brenner Basistunnel grob gesehen vier unterschiedliche Gesteinsarten: Quarzphyllit, Schiefer, Gneis und Granit.

 

Eckdaten Brenner Basistunnel

Eckdaten Brenner Basistunnel
Länge Brenner Basistunnel
(Portal Tulfes bis Portal Franzensfeste)
64 km
Länge Brenner Basistunnel
(Portal Innsbruck bis Portal Franzensfeste)
55 km
Maximale Gebirgsüberlagerung 1.720 m
Innendurchmesser der Haupttunnelröhren 8,1 m
Innendurchmesser des Erkundungsstollens 6,0 m
Längsneigung 4‰ 7‰
Schienenoberkante am Portal Innsbruck 603 m ü.d.M.
Schienenoberkante am Brenner 794 m ü.d.M.
Schienenoberkante am Portal Franzensfeste 749 m ü.d.M.
Entwurfsgeschwindigkeit für Güterverkehr 120 km/h
Entwurfsgeschwindigkeit für Personenverkehr 250 km/h
Abstand der Querschläge 333 m
Nothaltestellen (Innsbruck, St.Jodok, Trens) 3
Gesamtlänge Tunnelsystem 230 km
Ausbruchmaterial 21,5 Mio. m3
Vortriebsmethoden 50% Sprengvortrieb

50% Tunnelbohrmaschine (TBM)

Bahnstromversorgung 25 kV 50 Hz
Zugsicherungssystem ETCS Level 2
Voraussichtliche Fertigstellung 2032